HUGO WOLF

 1860 – 1903

Der Komponist Hugo Wolf wurde im Jahre 1860 in Windisch Graz/Slovenj Gradec geboren, laut den Forschungen von Jože Leskovar gehen allerdings die slowenischen Wurzeln seiner Familie auf St.Georgen a.S./Šentjur zurück. Vierzehnjährig kam er ans Gymnasium in Marburg, wo er allerdings für seine Musikbesessenheit und sein offensichtliches Talent keine richtige Förderung fand. Seine musikalische Ausrichtung verteidigte er trotzig, aber zum Bruch mit seinen Marburger Lehrern kam es durch seinen Auftritt im Chor der Aloisiuskirche, für den er abgemahnt wurde, nicht einmal die Präsenz bei der Schulmesse wurde ihm anerkannt. Aus Protest verließ er Marburg und aufgrund seines Talents, das er bereits mit zwei veröffentlichten Kompositionen bekundet hatte – Sonate fürs Klavier und Variationen – wurde er bedenkenlos an das Wiener Konservatorium immatrikuliert. Aber auch dort galt er als »Rebell«, als unerwünschter »Wagnerianer« musste er das Konservatorium schließlich verlassen.

Allein auf sich gestellt, abhängig von der Gunst von Freunden und krank, widmete er sich mit seinem ganzen Wesen dem Komponieren. Obwohl er etliche umfangreiche Musikwerke komponierte, konzentrierte er sich fast ausschließlich aufs Lied. In diesen kurzen, ausgefeilten Kunstwerken, die von den Kritikern als »sinfonische Gedichte« bezeichnet wurden, gibt es mehr Musik als in ganzen Opern anderer Komponisten. Nach seinen eigenen Worten komponierte er je ein Lied für jeden Tag seiner Verliebtheit. Das sind die Sololieder und Chorkompositionen unseres heutigen Programms.

Hier muss ich noch anmerken, dass Hugo Wolf auch nach dem unseligen Missverständnis mit Marburg in Kontakt geblieben ist und zwar über Heinrich Potpeschigg, der einen Teil seiner Familie im Marburg hatte. Mit Cilli war er über seine Schwester Käthe verbunden.

Franci Pivec

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